
J.P. Behrens
Wolfgang Börnsen ist der alte und neue Landesvorsitzende der Senioren-Union. Deutlicher als mit 98% der Stimmen (205 von 214) hätte der Wille der Landesdelegiertenversammlung in den Holstenhallen in Neumünster kaum zum Ausdruck gebracht werden können. Zu seinen Stellvertretern wurden Jürgen Feddersen (186), Jens Uwe Ehrlich (172), Helga Jessen (170) und Dieter Holst (135) gewählt. Wolfgang Börnsen und Jürgen Feddersen gehören auch dem Bundesvorstand der Senioren-Union an. In seinem Amt als Schatzmeister wurde Hans-Albert Höft mit 207 Stimmen bestätigt. Erstmals wurde eine Mitgliederbeauftragte in den Vorstand gewählt. Diese neue Position wird künftig von Vera Siemer ausgefüllt. Bevor Wolfgang Börnsen in seinem Bericht die Bedeutung der älteren Generation für die Landtags- und Bundestagswahl hervorheben konnte, hatten der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Tobias Koch, und Tobias Loose, JU-Landeschef und bildungspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion ein wahrhaftiges Feuerwerk an positiven Entwicklungen zu vermelden, seit die SPD-geführte Dänenkoalition nicht mehr im Amt ist. Tobias Koch sprach von einer Aufbruch-Stimmung für Schleswig-Holstein, seit die neue Landesregierung die Verantwortung trage. Wichtige Verkehrswege würden ausgebaut, Landstraßen saniert, die Unterrichtsversorgung an den Schulen würde zu 100 Prozent gesichert. Die Kommunen würden bei der Qualitätsverbesserung an den Kindertagesstätten finanziell entlastet, außerdem werde geprüft, Polizeidienststellen zusätzlich zu eröffnen. Der Windkraftausbau könne nur noch bei größeren Abständen als bisher zu Ortschaften vollzogen werden. Tobias Koch hofft, dass die Jamaica-Verhandlungen in Berlin genauso gut verlaufen mögen wie in Schleswig-Holstein. Die neue Landtagsfraktion sei eine gelungene Mischung aus erfahrenen und neuen Politikern. Die Fraktion zählt 25 Mitglieder, von denen 11 neu in den Landtag gewählt wurden. Koch sagte: „Jamaica ist in Schleswig-Holstein angekommen. Wir haben der CDU eine längerfristige Perspektive eröffnet und haben die Chance, länger als fünf Jahre zu regieren.“ Tobias Loose hob die gute Zusammenarbeit nicht nur in den Wahlkämpfen zwischen der Jungen Union und der Senioren-Union hervor. Die Notwendigkeit einer guten Schulausbildung äußere sich auch in der Erkenntnis, dass man China und Indien wirtschaftlich nicht unterschätzen dürfe. „Der Schlüssel für unseren Wohlstand sind gute Produkte, die wir herstellen. Die Grundvoraussetzung dafür ist eine gute Bildungspolitik.“ Bildungsministerin Karin Prien realisiere diese Forderung hervorragend. Leistung und Qualität spielten wieder eine Rolle. Zur Kompetenz gehöre auch die handwerkliche Ausbildung. Tobias Loose forderte: „Wir müssen auch die berufliche Bildung stärken.“ Gute Lehrer seien der Garant für gute Bildung. Schleswig-Holstein sei unter der Vorgängerregierung das Schlusslicht in Deutschland gewesen. Hier wurde am wenigsten für die Bildung ausgegeben. Wiedereinführung von neun gymnasialen Schuljahren und die verbundene Schreibschrift für Grundschüler, auch Benotungen für Jahrgangsstufen, die nicht mehr benotet wurden und die Wiedereinführung des Gymnasiallehreramtes sollen helfen, die schlechten Leistungen zu beseitigen. Unter großem Beifall begann Wolfgang Börnsen seinen Bericht mit der Bemerkung, dass die Senioren Stegner in Schleswig-Holstein als Ministerpräsident verhindert hätten. Und bei der Bundestagswahl seien Sarah Wagenknecht und Jürgen Trittin ein Strich durch die Rechnung gemacht worden. Die Senioren hätten unser Land vor einer roten Republik bewahrt. Auch hätte keine Altersgruppe die AfD so abgelehnt wie der älteren Menschen. Hart ging Wolfgang Börnsen mit dem Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, ins Gericht. Große Zustimmung erhielt er von den Delegierten für die Anmerkung: „Unser Generalsekretär sollte wissen, ob er noch der richtige Mann an dieser Stelle ist.“ Er machte ihn für das Wahldebakel verantwortlich. Zur Feier des Tages der Deutschen Einheit sagte Wolfgang Börnsen, dass „eines der großartigsten Kapitel der deutschen Geschichte es verdient habe, jedes Jahr gewürdigt zu werden. Der Landesvorsitzende motivierte alle Anwesenden, sich für eine Verbesserung der Mitgliederzahlen einzusetzen und kündigte eine Kampagne an, diejenigen, die die meisten neuen Mitglieder geworben haben, besonders zu ehren und zu belohnen. Wolfgang Börnsen mahnte, die Investitionen in das eigene Land nicht zu vernachlässigen: „Wir erwarten von Kiel wie Berlin die Schaffung von 100.000 Pflegeplätzen. Er kritisierte, dass Kfz-Versicherungen die älteren Menschen zu ihrem Spielball machten. Senioren müssten trotz größerer Erfahrung 45 bis 78 Prozent mehr zahlen: „Das ist ein Stück Altersdiskriminierung.“ Zu Beisitzern im Landesvorstand wählten die Delegierten: Volker Dornquast (Segeberg, 184 Stimmen), Maren Hinz (Dithmarschen, 180), Ursula Michalak (Segeberg, 179), Christa Brüggmann-Kupke (Lauenburg, 176), Dr. Gottfried Lotzin (Pinneberg, 174), Roswitha Schumacher (Lübeck, 163), Inge Matyschok (Schleswig-Flensburg, 156), Peter Tetzlaff (Nordfriesland, 148), Reimer Tank (Rendsburg-Eckernförde, 142) Christof Schneider (Stormarn, 140), Günter Büttner (Lübeck, 130).
Verantwortlich: Rainer Mohrmann
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